Jonas Pohlmann

Unnötige Bürokratie der Ärztekammer: So reagieren Politiker aus der Region Osnabrück

„Können uns diesen Sonderweg nicht leisten“

Das sagt der Georgsmarienhütter CDU-Landtagsabgeordnete Jonas Pohlmann

Auch der Georgsmarienhütter CDU-Landtagsabgeordnete Jonas Pohlmann betont, dass die Ärztekammer eigenverantwortlich – das heißt ohne Zutun des Gesetzgebers -entscheiden könne, die Weiterbildungsberechtigungen für Internisten auch auf den Abschnitt der hausärztlichen Versorgung auszuweiten. Die Weiterbildungsordnung müsse einfach entsprechend geändert werden. „Diese Eigenverantwortung im Rahmen der Selbstverwaltung finde ich richtig“, so Pohlmann.

Darüber hinaus müssten beim niedersächsischen Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) „Initiativen, die uns beim Erhalt einer hausärztlichen Versorgung in Haustürnähe helfen, ganz oben auf der Agenda stehen“. Das schließe auch einen regelmäßigen Dialog mit der Ärztekammer über die Weiterbildungsordnung ein.


Denn kompletten Artikel findet ihr in der Seitenleiste verlinkt, meine Antworten auf die Anfragen der NOZ im Folgenden: 


 

1. Wie kommentieren Sie, dass das niedersächsische HKG durch diese bürokratischen Hürden den Landarztmangel verschärft und hausärztliche Internisten gegenüber Allgemeinmedizinern benachteiligt?

Jetzt Maßnahmen gegen den Hausärzte-Mangel in unserer Region breit anzugehen, ist richtig und dringend. Beim Blick auf das Kammergesetz für die Heilberufe (HKG) und die niedersächsische Weiterbildungsordnung werbe ich für einen differenzierten Blick:

Stand heute können auch Internisten Teile der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin übernehmen, unter anderem die Akutversorgung in der Inneren Medizin sowie die Weiterbildung in Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung. Ferner könnte die Ärztekammer eigenverantwortlich, das bedeutet ohne Zutun des Gesetzgebers, entscheiden, die Weiterbildungsverordnung zu ändern. Sie können ergo selbst die Weiterbildungsberechtigung für Internisten auf den Bereich der hausärztlichen Versorgung ausweiten.

Diese Eigenverantwortung im Rahmen der Selbstverwaltung finde ich richtig.

 

2. Sollte der niedersächsische Gesundheitsminister für eine Änderung der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen werben?

Initiativen, die uns beim Erhalt einer hausärztlichen Versorgung in Haustürnähe helfen, müssen beim niedersächsischen Gesundheitsminister, Andreas Phillippi (SPD), ganz oben auf der Agenda stehen. Das schließt auch einen regelmäßigen Dialog mit der Ärztekammer über die Weiterbildungsordnung ein.

 

3. Werden Sie als Georgsmarienhütter CDU-Landtagsabgeordneter persönlich für eine Änderung der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen werben, die hausärztliche Internisten genauso wie Allgemeinmediziner ermächtigt, angehende Allgemeinmediziner sowie auch Quereinsteiger für den Hausarztberuf weiterzubilden? Wenn ja, wie wollen Sie dafür werben?

Im regelmäßigen Austausch mit der Ärztekammer und weiteren Akteuren wie der Kassenärztlichen Vereinigung und den Versicherungskörperschaften diskutieren wir Stellschrauben für eine weiterhin gute ärztliche Versorgung in der Fläche. Hier sehe ich insbesondere sogenannte „Satellitenpraxen“, neue Formen von Stipendien, mehr Studienplätze und die Landarztquote als gute Möglichkeit, Anreize für junge Mediziner zu schaffen, sich bei uns auf dem Land niederzulassen.

Eine Weiterentwicklung der Weiterbildungsordnung liegt richtigerweise in der Eigenverantwortung der Ärztekammer als Träger der berufsständischen Selbstverwaltung. Sie hat die fachliche Expertise und gibt Internisten wie Allgemeinmedizinern die Chance zur Vertretung ihrer Interessen. Diskussionen im Rahmen dieser Selbstverwaltung unterstütze ich gerne.  

 

4. Wie kommentieren Sie die an diesem Punkt kritisierten Fassungen der Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen von 2020 beziehungsweise von 2023?

Damit die Weiterbildungsordnung zeitgemäß bleibt und ihren Beitrag zur flächendeckenden Hausärzte-Versorgung leisten kann, unterstütze ich eine ausgewogene Interessenvertretung in der Ärztekammer und Vertrauen in die Expertise ihrer Mitglieder.