„Die Comeniusschule muss weiter die starke Alternative sein“
„Hier finden wir Menschen, die so sind, wie wir sind. Hier müssen wir keine Angst haben ausgelacht zu werden.“ Trotz zahlreicher positiver Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit dem Konzept der Förderschule Lernen wird ihr von der Landesregierung nun ein Ende gesetzt. Statt Wahlfreiheit der für das Kind besten Schulform, bleibt Eltern mit förderbedürftigen Kindern künftig nur noch der Weg in die Regelschule. Auch die Comeniusschule in Georgsmarienhütte soll geschlossen werden. Jonas Pohlmann will für ihren Erhalt als „starke Alternative” vor Ort „kämpfen”, das macht er während der dortigen Kundgebung am 14.01. deutlich.
Nicht alle Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf bewältigen den Alltag an Regelschulen problemlos und angstfrei. Ihnen bietet die Förderschule Lernen individuelle Förderung und fachpädagogische Unterstützung, bei geringerer Klassengröße. Nicht die Schüler müssen sich anpassen, der Schulstoff und das Lerntempo werden auf sie angepasst, so das Konzept dieser Schulform. Ab 2028 erhält die Förderschule vom Land Niedersachsen allerdings kein Geld mehr.
Auch die Comeniusschule in Georgsmarienhütte gehört dazu, für sie würde der Ausfall der Landesunterstützung ihr Ende bedeuten. Dass dies für viele Eltern und viele Schülerinnen und Schüler nicht in Frage kommt zeigte nicht zuletzt die Kundgebung am 14.01., an der sich über 100 Menschen für eine Weiterführung der Förderschule Lernen, insbesondere der Comeniusschule versammelt hatten. Schüler der Comeniusschule, ihre Eltern, Vertreter des Kreiselternrats und von verschiedensten Seiten der Politik kritisierten ihre bevorstehende Schließung in ihren Beiträgen. „Wir könnten morgen auf Landesebene den Fortbestand der Förderschule Lernen beschließen“, so Jonas Pohlmann (CDU), gegenüber seiner Kollegin Anne Kura (GRUENE), die zwar gekommen war, um sich die Belange vor Ort anzuhören, am Beschluss jedoch nichts ändern will. Ihre Partei, Teil der Landesregierung, hatte das Ende der finanziellen Mittel für die Förderschule Lernen zuvor mitbeschlossen.
Die rot grüne Koalition wolle stattdessen die Inklusion der Schülerinnen und Schüler in Regelschulen stärker fördern, man brauche die Förderschulen daher nicht mehr. Dass die Inklusion derzeit allerdings noch oft scheitert, blendet man dabei aus. Fachkräftemangel und weiterhin häufige Berichte von Ausgrenzung und Mobbing sind neben der starren Schulform, die wenig auf den einzelnen Schüler eingehen kann, sind nur einige Probleme. Pohlmann hält es deshalb für richtig an beiden Wegen festzuhalten. „Wir müssen weiter an einer gelingenden Inklusion arbeiten, aber die Comeniusschule muss weiter die starke Alternative sein, damit wir jedes Kind mit seinen eigenen Talenten fördern können“, erklärt er.
Die CDU-Fraktion im Landtag reichte im November letzten Jahres bereits einen Antrag auf Weiterführung dieser Förderschulen ein. Parallel habe die CDU-Kreistagsfraktion die Landrätin per Beschluss aufgefordert, sich für den Erhalt der Comeniusschule stark zu machen. „Wir lassen nichts unversucht. Wir kämpfen für unsere Comeniusschule“, so Pohlmann.